… die ehemalige Kirche in Wilchwitz
Die kleine Kirche oder Kapelle wurde in der Zeit vor der Reformation gebaut. Sie bildet ein längliches Viereck mit Flachdecke und Rundbogenfenstern. Der 4,7 m lange Chor ist im gotischen Stil, das breite Langhaus ist später gebaut worden. Sie machte einen sauberen und freundlichen Eindruck. 1753 bekam die Kirche ein Orgelpositiv, welches im Jahre 1791 durch eine neue Orgel ersetzt wurde. Die Kirche wurde öfters restauriert, eine vollständige Ziegelbedachung und innere Erneuerung erhielt sie im Jahre 1799. 1843 geschah wieder eine Reparatur im Inneren und an der Orgel. Das hölzernen Türmchen wurde 1805 repariert und mit Schiefer gedeckt. Auf ihm befanden sich zwei Glocken, eine von 1643 von Hans Berger in Weimar gegossene trägt die Umschrift: „Gott allein die Ehre“. Auf der Kleineren und weit Älteren steht: „Ave Maria, gratia, plena, dominus, tecum“.
1952 erfolgte ein umfassender Neuanstrich im Inneren der Kirche. Früher wurden hier nur Festtagspredigten abgehalten und seit Mitte des 18. Jahrhunderts fanden jeden ersten Sonntag im Monat Gottesdienste statt. Der letzte Gottesdienst wurde zum Erntefest 1969 abgehalten.
Die Kirche befand sich in einem baulich schlechten Zustand und so wurde sie wegen Einsturzgefahr des Giebels bauaufsichtlich gesperrt. Eine Wiederherstellung wäre nur mit einem unvertretbar hohem Aufwand möglich gewesen und so erfolgte im Jahr 1974 der Abriß der Kirche. Für unsere Kirchgemeinde konnte leider nur die Glocke in die Kirche Kraschwitz eingebaut werden, die noch gut erhaltene Orgel konnte aus Platzgründen nicht in der kleinen Kirche aufgestellt werden und so wurde sie in eine der Kirchen Hermsdorf, nach Obersdorf gegeben.